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Enthüllungsbuch: 80 % schwule Priester im Vatikan

Der Autor hat vier Jahre lang recherchiert und zahlreiche Interviews geführt

katholische Kirche LGBTIQ
Symbolbild (Foto: Pixabay/Yolanda)

Acht von zehn Priestern im Vatikan sind schwul, schreibt der französische Soziologe Frédéric Martel in einem Buch, das nächste Woche erscheint.

Ende kommender Woche, am 21. Februar, erscheint das Buch «Sodoma» des Soziologen Frédéric Martel, in acht Sprachen in 20 Ländern. Wie es auf der Homepage des britischen Herausgebers Bloomsbury heisst, gelte die Regel: Je homophober ein Prälat auftrete, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass er selbst schwul ist. Die englischsprachige Ausgabe trägt den Untertitel: Macht, Homosexualität, Heuchelei.

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Martel, selbst offen schwul, werde in «Sodoma» Namen, Daten und Fakten über Zusammensetzung und Einfluss des Homo-Netzwerkes im Vatikan enthüllen, heisst es in einer Ankündigung. Und: Es handele sich um eine «Aufsehen erregende Darstellung von Korruption und Heuchelei im Herzen des Vatikan», so Bloomsbury.

Vatikan
Foto: Promo

Vier Jahre lang habe der Autor, der zum Thema Homosexuelle im Vatikan bereits Bücher veröffentlicht hat, recherchiert und 1500 Interviews geführt, u. a. mit 41 Kardinälen, 52 Bischöfen, aber auch mit 11 Angehörigen der Schweizer Garde und über 200 Priestern und Seminaristen. 80 % der Priester seien schwul, doch die meisten lebten es nicht aus.


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Der Vatikan und seine ablehnende Haltung gegenüber Homosexualität sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Ende 2018 hatte ein Interview des Papstes Aufsehen erregt und Kritik geerntet, in dem er Homosexualität als Modeerscheinung bezeichnet hatte.

«In unseren Gesellschaften scheint es gar, dass Homosexualität eine Mode ist, und diese Mentalität beeinflusst auf gewisse Weise auch die Kirche», so Franziskus.


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Acht prominente Katholiken hatten die Deutsche Bischofskonferenz Anfang des Monats zu einem Neuanfang aufgerufen. So solle die katholische Kirche ihre geistlichen Ämter für Frauen öffnen und Homosexualität gerecht bewerten und mit Verständnis begegnen, hiess es in einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.


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