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Neues Buch von Julian Mars – «leicht, einfühlsam, authentisch»!

Sein neuer Roman heisst: «Lass uns von hier verschwinden» – im Februar geht der Autor auf Lesetour

Julian Mars
Fotos: Nora_Heinisch & Promo

Thomas Ott von der Stuttgarter Buchhandlung Erlkönig hat den neuen Roman «Lass uns von hier verschwinden» von Julian Mars für uns gelesen

Der erste Satz

Ich denke oft, dass das Leben doch viel schöner wäre, wenn es mehr Ähnlichkeit damit hätte, auf der Couch zu liegen und Netflix zu schauen. Auf jeden Fall käme man dann besser damit klar, und das liegt nicht nur daran, dass man in beschissenen Situationen einfach vorspulen könnte.

Das Genre


Den Vorgänger «Jetzt sind wir jung» durfte man durchaus noch „Coming-out-Roman“ nennen… Jetzt ist Felix ein paar Jahre älter, aber immer noch mit «Erwachsenwerden» beschäftigt. Also ein Twenty-Something-Coming-of-Age-Roman?

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Die Handlung

Erwachsensein – auch eines der Dinge, die Felix sich deutlich einfacher vorgestellt hat. Denn während seine Freunde in die Welt hinausziehen, beruflich vorankommen und dabei plötzlich auch noch ernsthafte Beziehungen führen, tritt Felix’ Leben auf der Stelle. Bis zu diesem Sommer zumindest, in dem dann doch wieder alles gleichzeitig passiert. Und in dem ihm seine beste Freundin Emilie eine Frage stellt, die seine ganze Welt aus den Angeln hebt.


Nach seinem viel beachteten Debütroman «Jetzt sind wir jung» erzählt Julian Mars auch in seinem neuen Buch mitreissend und einfühlsam von den großen Fragen und dem kleinen Glück, von falschen Hoffnungen, echter Freundschaft – und den Schwierigkeiten, endlich einen Platz im Leben zu finden.

Das Urteil

«Leicht, einfühlsam, authentisch» sind die Eigenschaften, die in den Kritiken zu den zwei Romanen von Julian Mars am häufigsten genannt werden, und das trifft die Sache ganz gut.
Schön ist, dass hier «leicht» nicht «seicht», «einfühlsam» nicht «kitschig» und «authentisch» nicht «betroffen» bedeutet. Die meisten schwulen Romane, die sich mit einem «ganz normalen Homoleben» beschäftigen, scheitern mindestens an einer dieser drei Klippen: Julian Mars umsegelt sie souverän.

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Und Julian Mars gelingt es mit wenigen Sätzen, seine Leser zu fesseln und zu erreichen, dass man das Buch nicht mehr weglegen mag. Das ist auch nicht ganz selbstverständlich bei einem Roman, in dem eigentlich nicht so furchtbar Dramatisches passiert … Okay: Das Leben passiert. Die Liebe und ihre Umwege passieren. Das Schwulsein (bei dem unser Held Felix eigentlich „nicht so gut ist“) passiert. Julian Mars ist ziemlich gut darin, davon zu erzählen!

Julian Mars: Lass uns von hier verschwinden (Roman, 277 Seiten, Albino, 18 Euro)

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Julian Mars geht auf Lesetour:

7.2. Berlin: Eisenherz, Motzstr. 23, 20:30
8.2. Köln: Buchsalon Ehrenfeld, Wahlenstr. 1, 20:00
12.2. Stuttgart: Erlkoenig, Nesenbachstr. 52, 20:00
13.2. München: Sub, Müllerstr. 14, 19:30
14.2. Wien: Löwenherz, Berggasse 8, Beginn: 19:30


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