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Trinidad und Tobago legalisieren Homosexualität

Das aus den zwei Inseln bestehende karibische Land nahe Venezuela macht grosse Fortschritte

Bild: Flickr

Das oberste Gericht in Trinidad und Tobago erklärte das Verbot von homosexuellen Handlungen für verfassungswidrig. Ein LGBTIQ-Aktivist hatte mittels einer Crowdfunding-Kampagne Geld für die Gerichtskosten gesammelt.

Am 12. April hat das Oberste Gericht in Trinidad und Tobago das Verbot von sexuellen Handlungen zwischen Männern für verfassungswidrig erklärt. Das Sexualstraf- und Sodomiegesetz würde die Menschenrechte des Klägers verletzen, so die Richterin in ihrem Urteil. Geklagt hatte der LGBTIQ-Aktivist Jason Jones, der mit einer Crowdfunding-­Kampagne Geld für die Gerichtskosten gesammelt hatte.

Das Urteil wurde vor dem Gerichtsgebäude von einer grossen Menschenmenge in Regenbogenkleidung und mit der Nationalhymne begrüsst. Die Entscheidung soll ein positives Signal für weitere Länder in der Karibik senden. «Mit ähnlichen Entwicklungen in Belize wird die Bewegung Schwung in die Region bringen», erklärte die Richterin.

Colin Robinson, Direktor der «Coalition Advocating for Inclusion of Sexual Orientation» in Trinidad und Tobago (CAISO), befürchtet einen langen und steinigen Weg. «Ich will keine Unruhe stiften, aber ich denke, es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis die Leute diese Entscheidung akzeptieren können. Wir hoffen, dass es nur geringe Gewalt gibt», so Robinson gegenüber der Thomson Reuters Foundation.


Die Briten hatten das Verbot im Zuge ihrer Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert eingeführt. 1986 erhöhte das Parlament die Strafe für gleichgeschlechtliche Handlungen auf zehn Jahre, dann im Jahr 2000 auf 25 Jahre. LGBTIQ-Organisationen gehen davon aus, dass die Regierung den Entscheid des Gerichts anfechten wird.

Im Februar machte die Insel Bermuda einen Schritt rückwärts – die Insel gilt weltweit als erste Nation, die ein Gesetz aufhebt, das die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. LGBTIQ-Aktivisten befürchten, dass dies einen gefährlichen Präzedenzfall für Schwulenrechte schaffen und grosse Auswirkung auf die gesamte Region haben wird.

 


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