Diskriminierung, Gewalt, Arbeitslosigkeit, Vergewaltigung und Obdachlosigkeit: Die Probleme der LGBTIQ-Community in den von Armut geprägten Aussenquartieren von Washington, D. C. hat Ruby Corado am eigenen Leib miterlebt. Um anderen in derselben Situation zu helfen, hat sie vor fünf Jahren die Anlaufstelle und Notunterkunft «Casa Ruby» eröffnet.
Ruby ist spät dran, aber das Tagesgeschäft im «Casa Ruby» läuft auch ohne die Gründerin wie am Schnürchen. Eine füllige Dame am Empfang stellt sicher, dass Gäste ihre Ankunftszeit und den Grund für ihren Besuch im aufgeschlagenen Ringordner festhalten. Auf einem Tisch gibts typisch amerikanische Süssigkeiten wie Donuts und weiteres, mit Zucker glasiertes Gebäck. Ein Gast surft am Gemeinschaftscomputer im Internet, eine junge trans Frau aktualisiert auf dem Whiteboard das Wochenprogramm und andere schauen den Zeichentrickfilm «Aladdin», der leise im Hintergrund läuft. An den Wänden zeugen farbige Zeichnungen von wiedergefundener Lebensfreude, daneben hängt ein Poster mit klaren Verhaltensregeln für das Casa Ruby.