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Mord an Jim Reeves vor Gericht: Schwulenfeindliche Motive?

Nach dem gewaltsamen Tod von Jim Reeves in einem Berliner Hostel vor eineinhalb Jahren hat am Mittwoch der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter (23 & 30) am Landgericht begonnen. Die Anklage lautet auf Mord. Die Männer waren ebenso wie der 47 Jahre alte Sänger und Musikproduzenten Gast in dem Hostel. Am 1. Februar 2016 quälten sie ihn in einem Sechs-Bett-Zimmer auf grausame Weise. Sie sollen den Musiker so brutal mit Gegenständen vergewaltigt haben, dass er an inneren Verletzungen starb.

Die Ermittler gehen von schwulenfeindlichen Motiven aus. Ein Zeuge sagte vor Gericht, er habe gehört, dass die Angeklagten von einem „schwulen Neger“ gesprochen hätten, den sie umgebracht hätten, weil er ihnen Sex angeboten habe.

Die Verdächtigen waren offenbar als Bauarbeiter auf der Durchreise in Berlin. Kurz vor der Tat sollen sie mit Reeves, der in den 1990er Jahren mit seiner Band Sqeezer erfolgreich war, in einer Bar gewesen sein. Der 23-jährige Tatverdächtige wurde 18 Tage nach dem Verbrechen in seiner Heimat Polen verhaftet. Sein 30-jähriger Landsmann wurde erst ein Jahr später von Zielfahndern in Spanien gefasst.


1984 war Jim Reeves bei einem Teilnehmerwettbewerb für die bundesweite C&A-Werbekampagne „Der Letzte Schrei“ entdeckt worden. Der gebürtige Kölner hatte sich in den Jahren vor seinem Tod mit Model-Jobs über Wasser gehalten. Nach einem Streit mit einer Freundin, bei der er eine Weile gewohnt hatte, sei er in die billige Unterkunft in Charlottenburg gezogen, berichteten Medien.


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