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Händchenhalten gegen Homophobie – auch in Österreich und Deutschland

Ronnie Sewratan-Vernes und sein Mann Jasper wurden am vergangenen Wochenenende im niederländischen Arnheim brutal zusammengeschlagen, weil sie in der Öffentlichkeit Händchen hielten. Die Angreifer hatten das Paar zunächst beleidigt und dann körperlich angegriffen, unter anderem mit einem Bolzenschneider. Ronnie verlor dabei vier Zähne. Eigentlich würden sie „niemals Händchen halten“, sagte er gegenüber niederländischen Medien, weil sie niemanden provozieren wollten. „Aber wir hatten einen schönen Abend. Es war spät und wir dachten, wir seien alleine.“

Daraufhin erschienen am Montag mit Alexander Pechtold und Wouter Koolmees von den Democraten 66 die ersten niederländischen Politiker händchenhaltend zum Koalitionstreffen. Angestoßen wurde die Aktion durch die Journalistin Barbara Berend, die die niederländischen Männer zur Solidarität aufgerufen hatte. Mit dem Hashtag #allemannenhandinhand („alle Männer Hand in Hand“) zeigten sich im Laufe der Woche Vertreter unterschiedlichster Berufssparten.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““] In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Homophobie.   [/perfectpullquote]
Auch in Österreich ist die Aktion angekommen. Dort zeigten sich gestern der Klubobmann der regierenden SPÖ, Andreas Schieder, und sein offen schwuler Parteifreund Mario Lindner, der im zweiten Halbjahr 2016 Präsident des Bundesrates war. Auf Facebook postete Lindner ein Foto, auf dem sie händchenhaltend in der Säulenhalle des Parlaments zu sehen sind (siehe Titelbild). „In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Homophobie“, hieß es in dem Post – und: „Wir treten immer gegen Gewalt auf – egal wo sie passiert.“


Auch in Deutschland finden sich Nachahmer der Aktion, wenn auch weniger prominent: In Berlin und Mainz zeigten sich Mitglieder der Partei der Humanisten Hand in Hand, so wie hier David Hominis und Torben Pöllmann.

Homophobie
Foto: Twitter

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