Newsdesk
Tausende von Menschen gingen gestern auf die Strassen Taipehs und unterstützen die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Mit der Einführung eines solchen Gesetzes würde Taiwan zum ersten Land Asiens werden, in dem die Ehe für alle zugelassen wäre.
Ein Gesetzesentwurf für die gleichgeschlechtliche Ehe liegt dem Taiwanischen Parlament schon seit dem Jahr 2003 vor. Unter der jahrzehntelang regierenden Partei «Kuomintang» wurde das Thema jedoch zum Stillstand gebracht. Erst mit dem Wahlsieg der oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) wurden die Diskussionen rund ums Thema erneut aufgegriffen.
Sun coming out. Applause for a straight ally who just railed against the traditional non-inclusive concept of marriage. #Taipei pic.twitter.com/YSoLGvIDLQ
— Chris Horton (@heguisen) 28. November 2016
Tsai Ing-Wen, Vorsitzende der DPP und seit Mai 2016 auch Präsidentin Taiwans, gab öffentlich bekannt, dass sie den Gesetzesvorschlag des Parlaments unterstütze. Homosexuelle hoffen daher auf eine Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Januar 2017.
Ebenfalls im November protestierte die Organisation «Allianz für das Glück der nächsten Generation» gegen die Zulassung der Ehe für alle. Die Gegner des Gesetzesentwurfs waren vollständig in weiss gekleidet und drohten mit weiteren Demonstrationen, sollte der Gesetzesvorschlag wirklich angenommen werden.
Taiwan Anti-gay marriage protest rocks Taipei Add to … – The Globe and Mail https://t.co/pjA2ynGHAX
— Share LGBTQ News (@sharelgbtqnews) 17. November 2016
Mit der Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe würden wichtige Werte der östlichen Kultur verloren gehen, meint David Tseng, der Sprecher der Organisation. «Wir sind anders als der Westen. In der östlichen Kultur messen wir dem Respekt gegenüber dem Vater und der Mutter hohen Wert bei.» – Da diese Werte beibehalten werden müssten, forderte der Sprecher ein Referendum.
Text: Jaël Spahn
