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Wasserball: Spanische Olympia-Hoffnung outet sich

Wenige Wochen vor den Olympischen Sommerspielen in Rio hat sich der spanische Wasserballspieler Víctor Gutiérrez als schwul geoutet.

Der 25-jährige Víctor Gutiérrez spielt Wasserball in der spanischen Olympia-Mannschaft und wird in wenigen Wochen nach Rio de Janeiro fliegen. Auf der Website und dem Cover des spanischen LGBT-Magazins Shangay hat er sich nun als schwul geoutet.

«In meinem näheren Umfeld bin ich geoutet», sagt er gegenüber dem Magazin. «Meine Familie und Freunde wissen, dass ich schwul bin.»


«Ich musste nie mit meinem Trainer, meinen Mitspielern oder dem Präsidenten des Clubs das Gespräch suchen.»  (Bild: Shanga)
«Ich musste nie mit meinem Trainer, meinen Mitspielern oder dem Präsidenten des Clubs das Gespräch suchen.» (Bild: Shanga)

Obwohl er noch nie negative Erfahrungen gemacht habe, fühle er sich als schwuler Athlet dazu verpflichtet, seine sexuelle Orientierung zu thematisieren. «In Madrid alleine haben sich dieses Jahr schon über 70 homophobe Vorfälle ereignet. Es ist eine Realität, in der wir leben. Es gibt fast keine offen homosexuelle Athletinnen oder Athleten.»

Víctor Gutiérrez ziert das Cover der neusten Ausgabe des LGBT-Magazins Shangay.
Víctor Gutiérrez ziert das Cover der neusten Ausgabe des LGBT-Magazins Shangay.

Coming-out soll Tabu brechen
Mit 19 Jahren hatte sich Gutiérrez bei seiner Mutter geoutet. Sie und seine ganze Familie hätten ihn von Anfang an unterstützt. Seine Homosexualität habe er immer mit einer grossen Selbstverständlichkeit leben können. «Ich musste nie mit meinem Trainer, meinen Mitspielern oder dem Präsidenten des Clubs das Gespräch suchen.» Sein damaliger Freund habe er ohne grosse Erklärungen immer an Matches mitbringen können. (Richtig verstanden, Gutiérrez ist jetzt Single!)

Gutiérrez kennt keine anderen schwulen Wasserspieler. Ein Coming-out wäre für alle einfacher, wenn ein bekannter Spieler im spanischen Fussball oder Basketball sich outen würde.


«Hoffentlich trägt mein Coming-out dazu bei, dass in der Welt des Sports ein Tabu gebrochen werden kann», sagt er. «Man sollte nicht aufgrund seiner Sexualität, sondern aufgrund seiner sportlichen Leistung beurteilt werden.»


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