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Südafrika: Rugbymannschaft gegen Diskriminierung

Mit einer Kampagne will die erste und einzige schwule Rugbymannschaft Südafrikas neue Mitspieler finden. Und sich gegen homophobe Schimpfwörter aussprechen.

«Queen», «Pansy» (Stiefmütterchen), «Pillow Biter» (Kissenbeisser), «Fairy» (Fee). Die englische Sprache kennt viele abschätzige Worte für Schwule. Alle bedeuten mehr oder weniger das gleiche: Schwuchtel.

Die «Jozi Cats» sind die erste schwule Rugbymannschaft Südafrikas und wurden erst vor wenigen Monaten gegründet. Mit einem Fotoshooting wollen die Jungs nun gegen solche Schimpfwörter mobilisieren und zeigen, dass schwule Männer alles andere als verweichlicht sind. Die Kampagne soll auch neue Mitspieler anwerben.

«Pillow Biter» (deutsch: Kissenbeisser) ist eine abschätzige Bezeichnung für einen schwulen Mann. (Bild: Facebook)
«Pillow Biter» (deutsch: Kissenbeisser) ist eine abschätzige Bezeichnung für einen schwulen Mann. (Bild: Facebook)

«Viele Kollegen, die der Mannschaft bereits beigetreten sind, wollten schon lange Rugby spielen, zögerten jedoch aufgrund ihrer Sexualität», sagte Spieler Teveshan Kuni gegenüber der LGBT-Plattform Stuff.co.nz. Rugby werde in Südafrika immer noch mit einem machoiden, heterosexuellen Männerbild assoziiert.


Die Mannschaft will eine geschützte Umgebung schaffen, um Gleichgesinnte kennenzulernen und Sport zu treiben. Trotz einer fortschrittlichen gesetzlichen Gleichstellung von LGBT-Menschen in Südafrika werden viele zu Opfern von Hassdelikten und Diskriminierung. Gemäss pinknews.co.uk wurden schon Bedenken um die Sicherheit der Spieler geäussert, falls sich die «Jozi Cats» für eine südafrikanische Liga qualifizieren und auf andere Mannschaften treffen würden.

Mit der Kampagne will die Mannschaft auch neue Spieler anwerben. (Bild: Facebook)
Mit der Kampagne will die Mannschaft auch neue Spieler anwerben. (Bild: Facebook)

Spieler Larry Viljoen will im Making-of-Video der Kampagne nichts davon hören. Im Gegenteil: «Viele nationale Spieler hatten Angst, als sie gehört haben, dass wir eine Mannschaft gebildet haben.»

Mehr Bilder der Kampagne gibts auf der offiziellen Facebook-Seite der «Jozi Cats».



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