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Politiker sprechen nonstop, um LGBT-feindliches Gesetz zu verhindern

Im US-Bundesstaat Missouri soll im Senat über ein neues, LGBT-feindliches Gesetz abgestimmt werden. Seit über 30 Stunden versuchen nun demokratische Senatoren die Abstimmung zu verhindern, indem sie ununterbrochen reden.

Eine Person soll gleichgeschlechtliche Ehepaare aufgrund ihrer religiösen Ansichten diskriminieren dürfen. Über diese Verfassungsänderung wollte der Senat, der von einer republikanischen Mehrheit geführt wird, vorgestern Montag im US-Bundesstaat Missouri abstimmen.

Damit es im Senat nicht zu einer Abstimmung kommt, blockieren Demokraten seit Montag Nachmittag US-Zeit (!) das Rednerpult. Diese in den USA nicht ungewöhnliche Taktik wird als «Filibustering» bezeichnet.


In der Politik des Bundesstaates Missouri ist es Senatoren erlaubt, so lange zu sprechen wie sie wollen, um die Anhörung eines Gesetzesentwurfs zu verhindern. Ihre Reden müssen dabei keine Relevanz zum politischen Geschäft aufweisen.

Über 30 Stunden haben demokratische Senatoren nun aus dem Nähkästchen geplaudert. Sie sprechen über ihre Kindheit, übers Kochen und sogar über ihre Praktikanten. Senatorin Maria Chappelle-Nadal schwelgte über längere Zeit über ihre Vorliebe zum Domino-Spielen. «Ich könnte es den ganzen Tag spielen.»

Ein Senator liest eine Email eines 17-jährigen Mädchens vor, das Angst vor der Einführung des Gesetzes gegen LGBT-Menschen hat.


«Die demokratischen Senatoren von Mississippi sind unsere Helden», sagte JoDee Winterhof der LGBT-Organisation «Human Rights Campaign». «Dieser Gesetzesentwurf hat nichts mit der religiösen Freiheit zu tun, sondern will bloss die Diskriminierung von LGBT-Menschen in der Verfassung von Missouri verankern.»

Der Rekord im «Filibustering» liegt bei 38 Stunden. Bleibt abzuwarten, ob die Demokraten so lange durchhalten können.

Willst du den Demokraten beim «Filibustering» zuhören? Hier gehts lang zum Livefeed:
http://chamber.senate.mo.gov/SenateChamber


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