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Portugal führt Adoptionsrecht ein

(dpa) Grosser Erfolg für Schwule und Lesben im erzkatholischen Portugal: Nach jahrelangem Ringen hat das Parlament in Lissabon am Freitag in erster Lesung die Einführung eines allgemeinen Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare gebilligt. Vier verschiedene, jeweils von linken Parteien eingebrachte Gesetzentwürfe wurden alle mit klaren Mehrheiten angenommen. Auf den Zuschauerrängen des Parlaments feierten viele Mitglieder von Homosexuellen-Verbänden die Ergebnisse der Abstimmungen lautstark.

Für die Reform votierten unter anderem Abgeordnete der liberal-konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD) des scheidenden Ministerpräsidenten Pedro Passos Coelho. Die PSD und der kleinere Koalitionspartner CDS, die bei der Wahl vom 4. Oktober die absolute Mehrheit verloren hatten, hatten in der Vergangenheit auch der Einführung eines eingeschränkten Adoptionsrechts für homosexuelle Paare mehrfach einen Riegel vorgeschoben.

Im streng katholischen und für europäische Verhältnisse immer noch sehr konservativen Portugal war Homosexualität bis 1982 strafbar. Trotz heftiger Proteste der Kirche wurde 2010 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Damals hatten die Linken jedoch – wie inzwischen wieder – die Mehrheit im Parlament.



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