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Nach Rücktritt: Hitzlsperger outet sich

Vier Monate nach seinem Rücktritt hat sich der ehemalige deutsche Fussballnationalspieler Thomas Hitzlsperger in einem Interview mit der Zeit geoutet.

Thomas Hitzlsperger spielte 2010/11 bei West Ham United. (Bild: Egghead06)
Thomas Hitzlsperger spielte 2010/11 bei West Ham United. (Bild: Egghead06)
Gegenüber der Zeit sagt Hitzlsperger, dass er sich immer wieder über die Widersprüche geärgert habe, die in der Fussballwelt im Umgang mit Homosexualität aufgebaut würden. Fussball als harter Leistungssport wo «Kampf, Leidenschaft und Siegeswille untrennbar miteinander verknüpft» seien, würde nicht zum Klischee passen, das sich viele Leute von Homosexuellen machten. Nämlich: «Schwule sind Weicheier.»

Lieber mit einem Mann zusammenleben

Hitzlsperger outet sich, weil er sich gegen die Tabuisierung von Homosexualität im Profifussball engagieren will. Jetzt, am Ende seiner Karriere, sei ein guter Moment dafür. Der 31-jährige hat erst vor ein paar Jahren gemerkt, dass er lieber mit einem Mann zusammenleben würde. Bis heute kenne er keinen Fussballer persönlich, der Homosexualität im Fussball zu seinem Thema gemacht habe sagt er gegenüber der Zeit.

Hitzlsperger absolvierte zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft. (Bild: Stefan Baudy)
Hitzlsperger absolvierte zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft. (Bild: Stefan Baudy)
Bereits September 2012 sprach Hitzlsperger das Thema Homosexualität im Fussball in einem Artikel der Zeit an. Das Ende der Karriere könne als Worst-Case-Szenario bei einem Outing durchaus möglich sein. Es ist anzunehmen, dass Hitzlsperger aus diesem Grund bis nach seinem Rücktritt wartete, um sich zu outen.


Das vollständige Interview mit Thomas Hitzlsperger ist ab heute Mittwoch 16 Uhr in der iPad-Ausgabe der Zeit nachzulesen und ab Donnerstag in der gedruckten Ausgabe.


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